Grille (1), die

[802] 1. Die Grille, plur. die -n, Diminut. das Grillchen, eine Art Grashüpfer oder kleiner Heuschrecken, von welchen die Männchen durch Zusammenschlagung der Flügeldecken denjenigen zwitschernden Gesang machen, den das Wort Grille ausdruckt; Gryllus L. schon bey den Griechen χρυλλος S. Feldgrille, Hausgrille und Hirngrille.


Welch ein Concert! die kleine Grille

Mischt leise zirpend auch sich ein,

Mus. Alman.


Daß der Nahme dieses Thieres eigentlich dessen Gesang ausdrucke erhellet auch aus dem noch im Nieders. üblichen grölen, ungestüm schreyen, S. Grell. An andern Orten heißt dieses Insect, gleichfalls wegen seines schwirrenden Gesanges, Zirse, Zirke, in Preußen Schirke, Schörke, in Norwegen Siritzer, in Oberdeutschland Hermeling, Krekelin, in Holland Krekel, Engl. Criket, welches mit dem Griech. χριζειν dem alten kreyen und heutigen schreyen überein kommt. S. auch Krieg. Der Nahme Heimchen[802] kommt eigentlich nur den Hausgrillen zu, wird aber auch von einigen den Feldgrillen hergeleget. S. diese Wörter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 802-803.
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