Haft (1), das

[892] 1. Das Haft, des -es, plur. die -e, ein kleines Insect mit netzförmigen Flügeln, welches nur einige Stunden, höchstens vom Untergange der Sonne bis zu ihrem Aufgange lebt, und alsdann seine Eyer ins Wasser legt, woraus Larven entstehen, welche[892] vor ihrer Verwandlung oft einige Jahre im Wasser leben; Libellula Ephemera L. Weil sich dieses Insect, so bald es aus der Larve geflogen ist, häutet, und die ausgezogene weiße Haut überall haften oder kleben lässet, so soll es von diesem Umstande seinen Nahmen haben. Es wird im gemeinen Leben auch Uferaas genannt, welcher Nahme aber eigentlich den Larven vor ihrer Verwandlung zukommt; ingleichen Augst, weil es im August zum Vorscheine kommt. In Franken und andern Ländern werden sie so wie die Afterfalter, Phryganea L. Schnaken genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 892-893.
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