Haubitze, die

[1002] Die Hāubītze, plur. die -n, ein grobes Geschütz, welches eine Kammer, wie ein Mörser, aber einen längern Lauf hat, der doch kürzer ist als ein einem Kammerstücke. Man bedienet sich ihrer, große steinerne Kugeln, Hagel, Kartätschen, Granaten u.s.f. daraus zu werfen. Es soll den Nahmen von einiger Ähnlichkeit mit einer Haube haben. Aus dem Deutschen Worte ist das Böhm. Haubyce und das Franz. Obus gebildet. Indessen scheinet das ganze Wort einen ausländischen Ursprung zu verrathen. In einem Reichsanschlage von 1443 heißt es Steinbüchsen genannt Hawffnitz und in Ungarn kommt unter dem Könige Matthias 1460 Hofniczi in dieser Bedeutung vor. In manchen Gegenden ist es männlichen und in andern ungewissen Geschlechtes, der oder das Haubitz, des -es, plur. die -e.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1002.
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