Hofgraf, der

[1241] Der Hofgraf, des -en, plur. die -en, in den ältesten Zeiten des Deutschen Staatsrechtes, der Graf, d.i. Richter in dem kaiserlichen Hofgerichte, der Hofrichter, welcher auch Erbpfalzgraf genannt wurde. In den folgenden Zeiten, nach Einführung des Römischen Rechtes, besonders unter Carl 4. waren die Hof- und Pfalzgrafen, Comites Palatin Lateranensis, von weit geringerm Range, bis ihre Würde endlich gar zu einem bloßen Titel herab sank, welchen Gelehrte und andere bürgerliche Personen noch jetzt von dem kaiserlichen Hofe erlangen, und kraft[1241] desselben, wenn die Hoheitsrechte der Stände es nicht hindern, gewisse geringe Regalia der kaiserlichen Würde ausüben, z.B. gekrönte Poeten und Notaries zu machen, Wapen zu ertheilen, uneheliche Kinder zu legitimiren u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1241-1242.
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