Iltiß, der (das)

[1361] Der oder das Iltiß, des -sses, plur. die -sse, ein vierfüßiges fünfzehiges Thier in der Größe einer Katze, mit gelblichen Haaren, welche in das Schwarze fallen, einem weißen Maule und weißen Ohren; Mustela putorius L. Es lebt in den Ställen und Wäldern, stellet dem Federviehe nach und hat einen unerträglichen Gestank; daher es im Deutschen auch Stinkratz, Stänkerratz, stinkender Wiesel, und in Liefland das Teufelskind genannt wird. Der Nahme Iltiß wird in den Mundarten und verwandten Spachen gar sehr verändert. In einigen Oberdeutschen Gegenden heißt dieses Thier Elbkatze, Elbthier, in andern Illing, Iltniß, Iltitz, in Baiern Eiltes, in Niedersachsen Ülk, Ilk, Ellenbutt, im Alt-Fries. Ulke, im Dän. Ilder, in Böhmen und Schlesien Ilster. Wachter leitet dieses Wort von dem noch im Schwed. und Engl. üblichen ill, böse, her, Dän. ilde, entweder wegen des heftigen Gestankes dieses Thieres, oder auch wegen des Schadens, welchen es dem Federviehe zufüget. Im Nieders. ist Ulk eine allgemeine Benennung des Marders, Wiesels, Iltisses und ähnlicher Randthiere, so wie im Äolischen der Wolf υλκος hieß, und im Slavon. noch jetzt Wlk genannt wird. Im gemeinen Leben Obersachsens heiß er auch nur schlechthin der Ratz, im Griech. υκτις, und im hebr. #ל#, welches von חלד, sich verbergen, abgeleitet wird, und dem Deutschen Iltiß im Klange nicht unähnlich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1361.
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