Iltis

[829] Iltis (Mustela L., Putorius Cuv.), Untergattung von der Gattung Mustela, aus der Unterordnung der reißenden Raubthiere, im Oberkiefer mit zwei, im Unterkiefer mit drei Lückenzähnen vor dem Reißzahne u. einem Höckerzahn, welcher zweimal so lang als breit, der Schwanz nur von Kopf- od. höchstens halber Körperlänge, Unterleib u. Kehle von einer u. derselben Farbe, Schnauze spitzig, eine stinkende Feuchtigkeit absondernde Drüsen unter dem Schwanze (Putorius et Gale); ist räuberisch, springt, klettert geschickt, schlüpft durch ganz enge Löcher; Arten: a) Gemeiner I. (Mustela putorius), 1 Fuß 5 bis 6 Zoll lang (ohne den 7 Zoll langen Schwanz), Grundwolle des Balges hellgelb, das längere Haar kastanienbraun, fast wie der Hausmarder, Mund u. Ohrenrand weiß, Weibchen kleiner, Ranzzeit im Februar, bringt 3 bis 6 Junge; Aufenthalt in Europa u. Asien (in Deutschland gemein), in Häusern, Wäldern, Erdhöhlen etc.; frißt wildes u. zahmes Geflügel, junge Hafen u. andere kleine Thiere, bes. Eier gern, Fische (bes. Forellen), Käfer, Bienen (wirst deshalb die Bienenstöcke um); Fleisch eßbar; der Winterbalg dient zu gutem Pelzwerk, doch bleibt er lange übelriechend; der I. wird selten geschossen, sondern im Tellereisen, im Schwanenhalse, in Iltisfallen (Marderfallen) u. Iltisgarnen, feiner als Hasengarne, gefangen; man gebraucht dabei eine Iltiswitterung aus Matricaria chamomilla, Marum verum, Bibergeil u. Fischthran, in Gänsefett gelinde gebraten; die Iltisfährte gleicht der des Hafen; b) Frettchen od. Frett (Mustela Furo), s.d.; c) Kulonod. das Sibirische Frettchen (M. sibirica), röthlichgelb, unterseits heller, mit schwärzlicher Schnauze, weißer Nase u. behaarten Sohlen; Länge 1 Fuß, Schwanz 1/2 Fuß; in Sibirien; d) Japanisches Frettchen (M. nudipes), rothgelb glänzend, Kopf u. Schwanzspitze gelblichweiß, Sohlen nackt; Länge 103/4 Zoll, Kopf 2 Zoll 2 Linien, Schwanz 6 Zoll; in Sumatra, Java, Borneo; e) Tigeriltis (Mustela sarmatica), gelblich gefleckt, im Asiatischen Rußland. Das Frettchen (s.d.) wird fälschlich von Einigen für eine Abart von I. gehalten, ist aber ein eigenes Thier; f) Nepalscher I. (M. subhemachalana), hellbraun, Nase, Stirn u. Schwanzspitze schwarzbraun, Rand der Oberlippe u. Unterkinnlade graulich; Länge 1 Fuß, Schwanz 61/2 Zoll; in Nepal.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 829.
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