Innen

[1383] Innen, ein Nebenwort des Ortes, welches für inwendig noch zuweilen gebraucht wird. Innen ist niemand, im Hause; doch nur im gemeinen Leben. Am häufigsten noch mit einigen Vorwörtern. Von innen und außen, inwendig und auswendig. Von innen her, von innen heraus, nach innen zu. Wo das Vorwort von, obgleich auf eine unangenehme Art, auch zuweilen ausgelassen wird. Innen und außen schön seyn. Ein Faß innen verpichen, von innen, inwendig.

Anm. Schon Kero gebraucht innana mit der zweyten Endung für innerhalb, intra, und Ottfried für innerlich, von innen. Im Nieders. ist dafür binnen üblich, und Schwed. ist innan innerhalb. Es scheinet, daß inne ehedem ein Bey- oder Hauptwort gewesen, welches für das Innere gebraucht worden, da sich denn das n erklären ließe, welches es annimmt, wenn es ein Vorwort der dritten Endung vor sich hat. Es erhellet daraus zugleich, daß es unrichtig ist, wenn man für inne ohne Vorwort innen sagt und schreibt. Im Schwed. ist Inne das Haus. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1383.
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