Kettel, die

[1561] Die Kêttel, plur. die -n, im gemeinen Leben, eine kleine Kette, besonders so fern sie zur Verschließung einer Thür dienet. Daß dieses Wort nicht das Diminutivum von Kette ist, zeigt das Geschlecht. Es scheinet vielmehr vermittelst der Ableitungssylbe el unmittelbar von ketten, verbinden, abzustammen. Ottfried scheinet das Wort Ketti in diesem Verstande zu gebrauchen, wenn er B. 5, Kap. 4 von den frommen Weibern sagt, welche zu dem Grabe Christi kamen, daß sie thaz ketti fundun indan, daß sie die Kettel, woran vermuthlich das Siegel hing, geöffnet fanden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1561.
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