Kitt, der

[1592] Der Kitt, des -es, plur. von mehrern Arten, die-e, eine Art eines zähen Verbindungsmittels harter Körper. Im Bauwesen, wo man eine feste Bindung haben will, macht man einen solchen Kitt aus Ziegelmehl, ungelöschtem Kalke, Feilspänen u.s.f. Wāsserkitt, der im Wasser hält. Die Bildhauer verfertigen ihren Kitt, womit sie theils abgebrochene Stücke Marmor[1592] wieder an einander fügen, theils kleine Löcher ausfüllen, aus Gyps, Marmorstaub, Lehm und Pech. Bey andern Künstlern und Handwerkern sind andere Arten üblich, z.B. aus Öhlfirniß und Bleyweiß, zerbrochenes Porzellan damit zu kitten, aus Quark und ungelöschtem Kalk u.s.f. An einigen Orten wird auch das Vorwachs, womit die Bienen alle Öffnungen eines Stockes verschmieren, Kitt genannt.

Anm. Im Nieders. Kitt, im Dän. Kite, im Schwed. Kitt, im Pohln. Kita. Da der Begriff des Verbindens in diesem Worte ohne Zweifel der Stammbegriff ist, so gehöret es mit 2. Katze und Kette zu dem Geschlechte des Wortes Gatten, S. dasselbe. In einigen Gegenden ist es weiblichen Geschlechtes, die Kitte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1592-1593.
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