Kleister, der

[1624] Der Kleister, des -s, plur. von mehrern Arten, ut nom. sing. ein kleberiges Verbindungsmittel, doch nur in engerer Bedeutung, ein aus Mehl bereitetes Verbindungsmittel, ein Brey, in so fern er gebraucht wird zwey Körper an einander zu kleiben. In noch engerer Bedeutung führet zuweilen der aus Stärke oder Stärkmehl gekochte Brey diesen Nahmen, zum Unterschiede von der Pappe, welche aus Rockenmehle gemacht wird. Im Nieders. und Dän. Klister, im Schwed. Klister, im Böhm. Kleystr, bey den ältern Lateinern Glus, nachmahls Gluten, im mittlern Lat. Glis. Es stammet von dem noch im Holländ. üblichen klissen, klessen, kleben, Klesse und Klisse, eine Klette, her, welches wiederum mit Kley, zähe, fettige Erde, kleben, kleiben u.s.f. Eines Geschlechtes ist. Im Nieders. ist Kluster ein Klumpen, eine Masse mehrerer an einander hangender Dinge.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1624.
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