Klöppel, der

[1639] Der Klöppel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug zum Klopfen, und in weiterer Bedeutung zum Schlagen überhaupt. Ein hölzerner Schlägel, ein Klopfholz, wird bey einigen mehrmahls ein Klöppel oder Klippel, bey andern, wie z.B. bey den Tischlern, auch ein Knüppel genannt, S. dieses Wort. Der kurze dicke Knüttel, welchen man beißigen Hunden anhänget, heißt oft der Klöppel, Klüpfel, Kleppel oder Klippel, und ein mit einem solchen Klöppel versehener Hund ein geklöppelter oder geklippelter Hund. Diejenigen Stöcke, womit die Trommel geschlagen wird, sind unter dem Nahmen der Klöppel, wenigstens an einigen Orten, bekannt, so wie die an Einem Ende gemeiniglich kugelig gedrechselten ähnlichen Hölzer, vermittelst deren Spitzen, Schnüre, Kanten u.s.f. geschlungen werden, (S. Klöppeln,) Nieders. Knuppel; von einigen werden sie auch Kegel genannt. Eben so bekannt ist es von dem eisernen Schlägel in der inwendigen Höhle einer Glocke, welcher durch sein Anschlagen an den innern Rand eigentlich den Schall hervor bringt, und im Oberdeutschen auch der Glöckel, von dem clochen des Kero und Notker, für schlagen, und in Niedersachsen der Knepel, Pohln. Kneple, Schwed. Klaep, im mittlern Lat. Clipeus, im Franz. Clipet, genannt wird. Auch der runde Klotz, aus welchem Scheite geschlagen werden sollen, heißt im Forstwesen einiger Gegenden ein Klippel oder Klöppel, in andern ein Schrot, eine Walze.

Es kommt von klopfen, Nieders. kloppen, her, so fern dasselbe ehedem auch schlagen überhaupt bedeutete, in welchem Verstande noch Ottfried sein clobon gebraucht. Es lautet daher so wohl im Oberdeutschen, als zuweilen auch in der edlern Schreibart der Hochdeutschen in allen obigen Fällen und in den folgenden Ableitungen und Zusammensetzungen Klöpfel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1639.
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