Krahn, der

[1744] Der Krahn, des -es, plur. die -e, ein in den Häfen übliches Hebezeug, große Lasten in das Schiff und aus demselben zu heben, welches in einem Hebel bestehet, an welchem die Kraft vermittelst eines Tretrades oder auf andere Art wirket; der Hebekrahn, bey einigen der Gran. Im Nieders. Kraan, im Engl. Crane, im Dän. Krane, im Schwed. Kran, im Angels. Craen, im Wallis. Garan, im Franz. Crone, im mittlern Lat. Geranium, im mittlern Griech. γερανιον. Da alle diese Wörter auch zugleich einen Kranich bedeuten, so hat, der gemeinen Meinung zu Folge, dieses Werkzeug seinen Nahmen von der Ähnlichkeit mit dem Halse und Schnabel dieses Vogels, daher es auch an einigen Orten der Kranich genannt wird. Indessen stehet es dahin, ob nicht diese Ähnlichkeit bloß zufällig ist, und ob nicht der Begriff des Ziehens in diesem Worte der herrschende ist. In den Turinischen Statuten von 1360 bey dem Carpentier kommt wirklich cranare für tranare, ziehen, vor, und im Nieders. bedeutet Kraan auch einen Zapfen, eine Zapfröhre. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1744.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika