Landgraf, der

[1886] Der Landgraf, des -en, plur. die -en, Fämin. die Landgräfinn. 1) In dem Deutschen Staatsrechte, eine nunmehr erbliche fürstliche Würde, welche gewissen Häusern ankleidet, und von denjenigen ehemahligen Grafen, d.i. hohen kaiserlichen Beamten, ihren Ursprung hat, welche einem ganzen Lande vorgesetzet[1886] waren, und die Grafen in den Gauen unter sich hatten. Dergleichen sind die ehemahligen Landgrafen von Thüringen, die heutigen Landgrafen von Hessen u.s.f. 2) In einigen Gegenden wird auch der Vorsitzende in einem Landgerichte, der Landrichter, Landgraf genannt. Dergleichen ist der Landgraf in dem Baierischen Hofe zu Regensburg, der Landgraf in dem Landgerichte zu Ravensberg u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1886-1887.
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