Lase, die

[1910] Die Lase, plur. die -n, ein irdenes bauchiges Gefäß von unbestimmter Größe, mit einem Henkel und einer Dille, allerley flüssige Körper darin eine Zeit lang aufzubehalten. Eine Wasserlase, Trinkwasser darin zu hohlen und aufzubehalten. Eine Bierlase, Weinlase, Bier oder Wein darin aus dem Keller zu hohlen.


Drey Lasen waren stets von Wurzner Nasse voll,

Zachar.


Im Oberdeutschen Lose, Looskanne, Lasse, Laßkanne. Der Begriff des hohlen, leeren Raumes scheinet in diesem Worte der herrschende zu seyn, so daß es mit Flasche, Klause, Schleuse, welche sich nur durch die Vorlaute unterscheiden, dem Schlesischen Lusche, eine Pfütze, und andern Eines Geschlechtes ist. Im mittlern Lat. ist Lassanum ein thönernes Geschirr in einem Nachtstuhle, und Lossa, Span. Loza, ein irdenes Gefäß.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1910.
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