Lauch, der

[1929] Der Lauch, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein Zwiebelgewächs; Allium L. Man hat verschiedene Arten desselben, wohin der Knoblauch, der Berglauch, der Graslauch, der Schnittlauch, die Rocambole, die Schalotte, Äschlauch oder gemeiner Lauch, der Hohllauch u.a.m.[1929] gehören. Fast alle haben einen flüchtigen und durchdringenden Geschmack und Geruch, und werden daher als ein Gewürz an die Speisen gebraucht. Der zahme Lauch im engsten Verstande, Allium Porrum L. welcher auch Spanischer Lauch, und nach dem Lat. auch Porre und in Schwaben Pfarren genannt wird, hat einen flachblätterigen Stamm mit einer Dolde, und eine aus über einander liegenden Häuten bestehende Wurzel.

Anm. In den Monseeischen Glossen Louch, im Nieders. Look, Angels. Leac, Leah, Engl. Leek, Dän. Log, Pohln. Luczek. Man könnte glauben, daß dieses Gewächs den Nahmen seinen hohlen Stängeln zu danken habe, welche gemeiniglich Schläuche genannt werden, und das Wort von Loch und dessen Verwandten ableiten. Allein man hat Beweise, daß Lauch ehedem nicht nur ein jedes Gemüse, sondern auch eine jede Pflanze überhaupt bedeutet habe. Dahin gehören das Schwedische Lök, das Angels. Lec und Leac, welche ehedem ein jedes Gewächs bedeuteten, und darin mit dem Griech. λαχανον und Hebr. לח überein kommen. Auch im Deutschen ist diese Bedeutung noch in Hauslauch vorhanden, welchen Nahmen das Hauslaub noch in einigen Gegenden führet. Übrigens wird der Lauch in Franken auch Glüb genannt. Eine wilde Art des Lauches, welche in den Wäldern des mitternächtigen Europa wächset, Allium ursinum L. wird in einigen Gegenden Leuchel oder vielmehr Läuchel genannt, welchen Nahmen in andern das Knoblauchskraut, Erysimum Alliaria L. führet, S. dieses Wort und Ramsel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1929-1930.
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