Lehm, der

[1979] Der Lehm, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine vermischte aus Thon und Sand bestehende Erdart von gelblicher Farbe, welche zähe ist und im Feuer erhärtet. Die Wände aus Lehm kleiben. Töpferlehm, woraus die Töpfer ihre Geschirre bereiten. Kleiberlehm, die Wände damit auszukleiben. Ziegellehm, woraus die Ziegelsteine gebrannt werden.

Anm. Im Oberdeutschen Lahm, Lam, in Nieders. Leem, bey dem Notker, wo es aber Schlamm bedeutet, Leim, im Angels. Lam, Lim, im Engl. Loam; in einigen, besonders Oberdeutschen Gegenden, Letten. Entweder wegen der Zähigkeit, als ein Geschlechtsverwandter von Kley, kleiben und Leim, oder auch wegen seiner trüben Farbe, besonders wenn er im Wasser aufgelöset wird, als ein Verwandter von Glumm, oder auch wegen beyder Umstände zugleich; da es denn zu Schlamm, Schleim, dem Griech. λυμα und Latein. Limus gehören würde. Es ist mit Leim, gluten, allerdings genau verwandt, daher es auch in den gröbern Mundarten beständig Leim und Leimen lautet, auch in der Deutschen Bibel in dieser Gestalt vorkommt. Indessen ist doch Lehm in den anständigern Sprecharten am üblichsten. S. auch Letten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1979.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: