Liebhaberey, die

[2061] Die Liebhaberey, plur. doch nur von mehrern Arten, die -en, welches in der letzten Bedeutung des vorigen Wortes, obgleich nicht in deren ganzen Umfange gebraucht wird, die vorzügliche sinnliche Neigung zu dem Besitze einer Sache, welche keinen erweislichen oder merklichen Nutzen hat. So ist die Begierde Bücher zu sammeln, bey solchen, welche sie nicht gebrauchen können oder wollen, eine bloße Liebhaberey. Ob man gleich nicht sagen kann, daß diesem Worte ein verächtlicher Nebenbegriff anklebe, so ist es doch ein zweydeutiger Ausdruck, welcher in den meisten Fällen die Abwesenheit des begreiflichen Nutzens mit einschließet; welcher Nebenbegriff von der Ableitungssylbe -ey herzurühren scheinet, welche am häufigsten niedrige und verächtliche Fertigkeiten zu bezeichnen pflegt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2061.
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