Luder (2), das

[2119] 2. † Das Luder, des -s, plur. inus. Schwelgerey, liederliches Leben, im härtesten und verächtlichsten Verstande, in welcher Bedeutung es nur noch in den niedrigen R.A. üblich ist, im Luder leben, in der unfläthigsten Schwelgerey; sich dem Luder[2119] ergeben, im Luder liegen. So auch das Luderleben, ein niedrig schwelgerisches, liederliches Leben. Es scheinet hier mit dem Schwed. Lyte, unserm heutigen Laster, und dem veralteten Lotter Eines Geschlechtes zu seyn, welche insgesamt eigentlich eine körperliche Verunstaltung, hernach aber eine jede schändliche Fertigkeit bedeuteten. S. Lotterbube und Laster. Das äußerst niedrige Schimpfwort du Luder, lässet sich gleichfalls auf diese Art erklären, weil man im Oberdeutschen das Wort Laster auf ähnliche Art gebraucht, aber auch zu dem folgenden Luder, Aas, rechnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2119-2120.
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