Motte, die

[294] Die Motte, plur. die -n. 1) Ein Nahme, welcher denjenigen Nachtvögeln gegeben wird, deren Larven oder Würmer das Rauchwerk und andere Kleidungsstücke zernagen; Phalaenae Tineae L. Wohin vermuthlich auch diejenige Motte gehöret, deren Larve sich als eine weiße Raupe mit vierzehn Füßen gern in den Bienenstöcken aufhält und daselbst vielen Schaden verursacht. Sie wird auch Schabe und Riehwurm genannt. In allen Fällen führet so wohl der Wurm oder die Larve, als auch das fliegende Insect diesen Nahmen, welches letztere zum Unterschiede auch wohl die fliegende Motte genannt wird. 2) Die Milbe, Blatta L. kommt in manchen Gegenden gleichfalls unter diesem Nahmen vor.

Anm. Im Nieders. Mutte, im Engl. Moth, im Angelsächs. Moth, Mote. Ohne Zweifel von dem alten maten, zernagen, weil dieses eine der vorzüglichsten Eigenschaften dieser Insecten ist, daher sie auch in einigen Gegenden Schaben genannt werden. Miethe, Motte und Milbe, welches letztere zunächst zu mahlen gehöret, sind genau mit einander verwandt, welches unter andern auch aus dem Dänischen und Norwegischen erhellet, wo eine Motte Möl, d.i. Milbe, genannt wird. S. diese Wörter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 294.
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