Nachdrucken

[368] Nachdrucken, verb. reg. welches das vorige Zeitwort nach der breitern Oberdeutschen Mundart ist. Es kommt auf doppelte Art vor. 1. Als ein Neutrum. 1) Mit dem Hülfsworte haben, wo es doch nur bey den Jägern einiger Gegenden für wiederkauen üblich ist. 2) * Mit dem Hülfsworte seyn, gleichfalls in den gemeinen Oberdeutschen Mundarten für nachrücken.


So will ich mit dem andern Zeug

Nachdrucken,

Theuerd. Kap. 91.


Das ersach sein Geselschaft werd

Trückten ihm nach mit aller Macht,

Theuerd. Kap. 82.


2. Als ein Activum, nochmahls drucken, nach einem vorher gegangenen Drucke von neuen drucken, von Büchern und Schriften; wo doch in der weitesten Bedeutung abdrucken und auflegen üblicher sind. Am häufigsten bedeutet es, in engerm Verstande, ein Buch zum Nachtheile und wider Willen des rechtmäßigen Verlegers von neuen drucken. Ein Buch nachdrucken. Einem Verleger ein Buch nachdrucken. S. Nachdruck, welches für das ungewöhnliche Nachdruckung üblich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 368.
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