Peitschen

[683] Peitschen, verb. reg. act. eigentlich, denjenigen Laut hervor bringen, welchen dieses Zeitwort nachahmet. In diesem Verstande sagt man noch im gemeinen Leben, den Wein peitschen, Hausblase oder andere Dinge hinein schütten, und ihn damit oft und lange hin und her rütteln, um ihn durch solche Zusätze klar zu machen oder zu verbessern. Ein gepeitschter Wein. Verdorbenes Wasser auf den Schiffen wird durch Peitschen gut gemacht. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung ist peitschen mit der Peitsche hauen oder forttreiben. Die Pferde peitschen. Jemanden peitschen. Daher das Peitschen.

Anm. Peitschen, Nieders. pietsken, im Wend. bicz, biju, ahmet den Laut, welchen es ausdruckt, genau nach, und ist ein Verwandter von patschen, welches einen gröbern Laut dieser Art bezeichnet. Die Wellen peitschen an den Thurm, Bluntschli, peitschen ihn, d.i. verursachen durch ihr Anschlagen einen harten zischenden Laut. Der starke Zischer macht dieses Wort zugleich zu einem Intensivo von dem veralteten baten, batten, schlagen,[683] womit auch beißen, Nieders. biten, überein kommt, als welches einen ähnlichen Laut nachahmet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 683-684.
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