Pumpe, die

[862] Die Pumpe, plur. die -n, eine Maschine, einen flüssigen Körper durch Auf- und Niederdrücken, d.i. durch die Bewegung eines Kolbens in einer Röhre, damit aus einem Orte zu bringen. Die Luftpumpe, eine solche Maschine, die Luft damit aus einem Orte zu bringen. Die Wasserpumpe, das Wasser damit aus der Tiefe zu heben, welche auch nur die Pumpe schlechthin genannt wird, und nach ihrer verschiedenen Einrichtung verschiedene Nahmen bekommt, S. Drückpumpe oder Drückelpumpe, Krückenpumpe, Schwengelpumpe, Ziehpumpe u.s.f. Eine zusammen gesetzte Maschine dieser Art, besonders wenn sie nicht mehr durch Menschenhände bewegt, sondern von dem Wasser getrieben wird, ist unter dem Nahmen der Wasserkunst oder der Kunst bekannt. Die Schiffpumpe[862] ist auf den Schiffen üblich, das Wasser aus den untern Theilen des Schiffes in die Höhe zu bringen und fortzuschaffen.

Anm. Im Nieders. gleichfalls Pumpe, im Engl. und Schwed. Pump, im Ital. Pompa, im Franz. Pompe, im Böhm. Pumpa, im Span. Bomba, im Finnländ. Pumpu. Es ist von dem Schalle gebildet, welchen das Wasser macht, wenn es auf solche Art gehoben wird; und da dieser auch dem Plumpen ähnlich ist, so wird eine Pumpe auch sehr häufig Plumpe genannt. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dafür Prumbe, so wie im Ital. auch Tromba, üblich. Pompe für Pumpe ist eine gezierte, nach dem Franz. Pompe gemodelte Aussprache. Da Pump ein Wort ist, welches unmittelbar den so lautenden Schall nachahmet, dieser Schall aber in mehrern Fällen vorhanden ist, so kommt auch das Wort Pumpe von mehrern dem Ansehen nach sehr verschiedenen Dingen vor. Im gemeinen Leben heißt ein gewisser Vogel von seiner Stimme die Pumpe, noch häufiger aber Spitzpumpe, siehe dieses Wort. Im Nieders. ist der Pump, Pumpel und Pumpstock ein Stößel, Stampfer oder Stämpel, ingleichen figürlich, ein dicker ungeschickter Mensch, und pumpeln im Mörser stoßen; gleichfalls von dem ähnlichen dumpfigen Schalle, welchen das Stoßen in großen Mörsern verursacht. Im Hannöverischen ist Pump eine Pfütze; schmutziger und niedriger Ausdrücke dieser Art zu geschweigen. Siehe auch Pomp, Pomphosen, Plumpen, Bamsen, Bombe u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 862-863.
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