Quengeln

[892] Quêngeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur in den gemeinen Sprecharten, besonders Niederdeutschlandes, üblich ist, und mit einer klaren, gedehnten, weichlichen weibischen Stimme reden, bedeutet. Ihre Frömmigkeit hatte jenen quengelnden Ton, der in einigen Gegenden Deutschlandes herrscht, Hermes. Es ist ohne Zweifel eine Nachahmung dieses Lautes selbst, und vermittelst der Endsylbe -ein, das Intensivum von quenen, wovon quinen im Nieders. noch jetzt ächzen, stöhnen bedeutet. Es wird in einigen Gegenden, z.B. in der Mark Brandenburg, auch figürlich für tändeln gebraucht, eigentlich wohl, sich auf eine weichliche, unbeständige, kindische Art betragen; wo es von Stosch sehr unwahrscheinlich von dem alten Quen, eine Frau, abgeleitet wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 892.
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