Säuseln

[1308] Säuseln, verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert. Es ist das Diminut. des folgenden sausen, ein gelindes sanftes Sausen von sich geben und hervor bringen. Besonders von dem sanften Sausen eines gelinden angenehmen Windes.


Der Weste Säuseln,

Der Lerche Kräuseln,

Weiße.


Laß mit säuselndem West den Abend den Weltkreis erfrischen,

Zachar.


Wie säuselten die Lüfte so gelinde

Zu jener Ruh,

Haged.


Die Haine säuselten, Dusch. Ingleichen von einem ähnlich lautenden Tone der menschlichen Stimme, der eine Art eines leisen Singens ohne Wort ist. Ein Kind durch Säuseln in den Schlaf bringen, es einsäuseln, welches man im Niederdeutschen nach einer andern, aber ähnlichen Onomatopöie, hüssen, hüsseken nennet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1308.
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