Schelm (2), der

[1410] 2. * Der Schêlm, des -es, oder -en, plur. inus. ein auch nur im gemeinen Leben einiger Gegenden übliches Wort, eine ansteckende tödtliche Seuche, die Pest, das Viehsterben zu bezeichnen. Schelm oder Sucht oder Keyb, Pestis, in einem alten Vocabul. von 1482 bey dem Frisch, welcher noch mehrere Beyspiele von dieser Bedeutung anführet. Es scheinet, daß sich dieses Wort am füglichsten von schellen, zerschellen, zertrümmern, vernichten, ableiten lasse, obgleich Frisch, Wachter und andere dieses und das folgende Wort bloß für figürliche Bedeutungen von Schelm, ein Aas, halten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1410.
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