Schindel, die

[1473] Die Schindel, plur. die -n, kleine gespaltene Breter, besonders so wie an manchen Orten die Dächer damit gedeckt werden. Auch die noch dünnern Dachspäne, welche unter die Fugen eines Ziegeldaches gesteckt werden, führen an manchen Orten gleichfalls den Nahmen der Schindeln. Die Schindeln der Wundärzte, welche aber auch Schienen heißen, sind ähnliche dünne und schmale Breter.

Anm. Im Engl. Shingle, im Böhm. Ssyndel, im Lothring. Chondre, im Franz. Echandole, im Ital. Scandola, im Lat. Scindula und Scandula; alle von schinden, so fern es ehedem auch spalten bedeutete, Lat. scindere, indem das Wort Schindel doch nur von gespaltenen Bretern gebraucht wird. Oder auch von dem alten Schin, Schind, die Haut, und eine jede Decke oder Bedeckung, weil die Schindeln am häufigsten zu den Dächern gebraucht werden. (S. Schinden und Schiene.) Die Endsylbe ist die Endsylbe -el, ein Ding, Subject, ein gespaltenes Ding oder ein deckendes Ding zu bezeichnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1473.
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