Schocken (2)

[1617] 2. * Schocken, verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, aber im Hochdeutschen ungangbar ist. 1) Stoßen, Franz. chocquer, Engl. to shock; in welcher Bedeutung es noch in einigen gemeinen Sprecharten, besonders[1617] am Nieder-Rheine, gangbar ist. 2) Hin und her bewegen, schweben; schaukeln, welches das Intensivum oder Diminutivum davon ist. Ein Schiff schocket, sagt man in Nieder-Deutschland, wenn es von einer Seite zur andern wankt, wovon man im Hochdeutschen schaukeln oder schwanken gebrauchen würde. Jemanden schocken oder schockeln, ihn schaukeln, daher in einigen Gegenden die Schaukel auch Schockel genannt wird. Ital. cioccare, cioccolare, ciancolare, Engl. to joggle.


Darob mein Geist sich hat erquicket,

Daß er im Jubel schwebt und schocket,

H. Sachs.


So auch das Schocken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1617-1618.
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