Schrank (3), der

[1641] 3. Der Schrank, des -es, plur. die Schränke, Dimin. das Schränkchen, ein Behältniß mit Thüren, dessen Höhe die Breite, noch mehr aber die Tiefe übertrifft, allerley Dinge darin zu verwahren. Der Wäschschrank, Brotschrank, Kleiderschrank, Bücherschrank u.s.f. Schrank ist der Hochdeutsche überall verständliche Nahme eines solchen Behältnisses; in den Provinzen hat fast jede ihren eigenen Nahmen. Dahin gehören das Meißnische Köthe, das Erzgebirgische Almet und Ulm, die Oberd. Almer, Behalter, Gehalter und zusammen gezogen Kalter, das Fränkische Schrein, die Niederd. Spind und Schapp oder Schaff, und andere mehr.

Anm. Schrank stammet freylich von Schranke und schränken her, aber wohl nicht so fern dieses Behältniß ehedem mit Gittern versehene Thüren hatte, sondern so fern diese Wörter ehedem einschließen überhaupt bedeuteten, daher Schrank ehedem auch von einem jeden eingeschlossenen Raume, einem Gefängnisse u.s.f. gebraucht wurde. Im Böhmischen ist Ssranka ein jedes Behältniß. S. Schranke, Schranne und Schrein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1641.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: