Schrape, die

[1644] * Die Schrape, plur. die -n, und das Zeitwort schrapen, zwey eigentlich Niederdeutsche Wörter, welche im Hochdeutschen nur in einigen gemeinen Sprecharten gebraucht werden. Schrapen, Angels. screopan, Engl. to scrape, Schwed. skraba, Irländ. sgrabam, in Bretagne scrabat, im Pohln. skrobie, bedeutet mit einem heftigen rauhen Laute, welchen dieses Zeitwort nachahmet, schaben, scharren oder kratzen, wo es ein doppeltes Intensivum von reiben ist. Schrape ist ein Werkzeug dazu, daher die Pferdestriegel in einigen Gegenden diesen Nahmen führet. In den Salzwerken hat man Schrapen oder Salzschrapen, welche den Pferdestriegeln gleichen, den Schmutz damit von den Salzstücken zu scharren oder kratzen. S. Schraffiren, Schroff, Schröpfen, Schrauben u.s.f. welche insgesammt damit verwandt sind, ob sie gleich allerley Abänderungen dieses Lautes bezeichnen. In einigen Gegenden hat man davon auch die neuen Intensiva Schrappe und schrappen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1644.
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