Seckel (1), der

[4] 1. Der Sêckel, des -s, plur. ut nom. sing. ein bey den ältern Juden übliches Gewicht, welches aber nicht zu allen Zeiten gleich war. Der Seckel zu Christi Zeiten kam, nach dem Ritter Michaelis, mit unserm Lothe überein; dagegen der ältere Seckel zu Mosis Zeiten und bis nach der Babylonischen Gefangenschaft, nur der 4te oder 5te Theil desselben war. Wie die Nahmen der Gewichte in spätern Zeiten sehr oft auch Nahmen der Münzen wurden, welche dieses Gewicht hielten, so war zu Christi Zeiten der Seckel auch eine Münze, welche ungefähr einen Gulden nach unserm Gelde austrug. In beyden Fällen ist es aus dem Hebr. שקל, aus welchem auch das Lat. Siclus, und das Griech. σικλοςentlehnet sind, und welches zu unserm Scheck, in der weitern Bedeutung einer Masse, Quantität zu gehören scheinet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 4.
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