Steiger, der

[333] Der Steiger, des -s, plur. ut nom. sing. eine Person, welche steigt; ein in dem gewöhnlichen Sprachgebrauche wenig gebräuchliches Wort, außer etwa in dem sprichwörtlichen Lehrsatze: hohe Steiger fallen tief. Am üblichsten ist es im Bergbaue, wo der Steiger ein bey einer Zeche befindlicher verpflichteter Bediente ist, welcher die nächste Aufsicht über die Arbeiter und die Berggebäude hat, und nach dem Unterschiede beyder der Kunststeiger, Pochsteiger, Zimmersteiger, Grubensteiger u.s.f. heißt. Er hat den Nahmen von steigen, weil er nicht nur zur bestimmten Arbeitszeit in die Gruben steigen, sondern auch die seiner Aufsicht anvertraueten Dinge besteigen, d.i. begehen muß. Im Böhmischen vermuthlich aus dem Deutschen Ssteygiri.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 333.
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