Trage, die

[638] Die Trage, plur. die -n, ein Werkzeug, eine Last darauf zu tragen, doch nur in einigen Fällen. Am üblichsten ist es von einem häuslichen Werkzeuge, welches aus zwey gemeiniglich etwas gekrümmten, und mit Quersprossen verbundenen Stangen bestehet, Holz, Steine, Mist u.s.f. darauf zu tragen, welches in den gemeinen Sprecharten, besonders Nieder-Deutschlandes die Bahre genannt wird. Die Misttrage, Holztrage, Steintrage u.s.f. Die Leichen- oder Todtentrage, ist ein ähnliches Gestell, welches sich vornehmlich durch die hohen Füße, womit es versehen ist, unterscheidet. Auch die Tracht, d.i. ein Achseljoch, ein Paar Eimer Wasser daran zu tragen, führet in einigen Gegenden diesen Nahmen. In andern heißt sie die Schande, S. dieses. Bey den Färbern ist die Trage eine hölzerne Leiter über der Blauküpe, den gefärbten Zeug zu tragen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 638.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika