Treppe, die

[669] Die Trêppe, plur. die -n, Dimin. das Treppchen, Oberd. Trepplein, eine aus mehrern Stufen bestehende Anstalt, darauf in die Höhe oder in die Tiefe zu steigen, welche in den gemeinen Mundarten eine Steige oder Stiege heißt. Die Stufen unterscheiden eine Treppe von einer Leiter, welche nur Sprossen hat. Eine steinerne, hölzerne Treppe. Die Kellertreppe, Bodentreppe, Schnecken- oder Wendeltreppe, Freytreppe. Die gebrochene Treppe, welche mit Ruheplätzen versehen ist. Die Treppe hinauf, hinab steigen, gehen oder laufen. Im Hochdeutschen erfordert eine Treppe viele Stufen, daher man daselbst nicht sagt, die Altartreppe oder Throntreppe, wie in einigen Provinzen üblich ist, sondern die Altarstufen, oder die Stufen zum Altar, zum Throne, oder des Altares, des Thrones.

Anm. Im Nieders. gleichfalls Treppe, im Schwed. Trappa, im Holländ. Trap. Es stammet von trappen her, so fern es ehedem treten oder steigen überhaupt bedeutete, wie Steige oder Stiege von steigen. Im Pohln. ist Drab, Drabina, die Leiter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 669.
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