Turnier, das

[724] Das Turnīer, des -es, plur. die -e, eine sehr alte Benennung feyerlicher Ritterspiele, besonders so fern sie in kriegerischen Übungen bestanden, wohin besonders das Lanzenbrechen, Ringrennen u.s.f. gehörete, in welcher Bedeutung an den Höfen noch jetzt zuweilen Turniere angestellt werden. Daher ein Roßturnier, zum Unterschiede von einem Fußturnier; ferner, die Turnierlanze, Turnierordnung, der Turnierplatz, das Turnierpferd, der Turnierhelm, der Turnierkragen, der Turnierrichter oder Vogt, u.s.f.

Anm. Im Deutschen ehedem Turney, nach dem Franz. Tournoy, im Ital. Torneo, im mittlern Lat. Torneamentum, im Engl. Turnament, Turney, im Schwed. Torney. Bey dem Horneck kommt auch das jetzt veraltete Tyostewr von einem Turniere vor, welches vermuthlich zu dem alt Franz. Jouste, Jauste, im mittlern Lat. Iusta, ein solches Lustgefecht zwischen einzelnen Personen, gehöret. S. 2. Turnieren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 724.
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