Ungestüm, der

[864] Der Ungestüm, (in einigen Gegenden das Ungestüm,) des -es, plur. car. eine ungewöhnliche Heftigkeit der Bewegung. Gott stürzte die Egypter mit Ungestüm, 2 Mos. 14, 25. Er fähret über mich mit Ungestüm, Hiob 9, 17. Ungestüm wird ihn von seinem Ort treiben, Kap. 27, 21. Da erhub sich ein groß Ungestüm im Meer, Matth. 8, 24. Überlassen sie sich nicht dem Ungestüm ihres Herzens. Jetzt, da ich meinen Ungestüm mit Gewalt gedämpft habe, kann ich wieder vernünftig denken, Hermes. Verschonen sie mich mit dem Ungestüm ihrer Bitten, Weiße.


Durch das Gesträuch reißt sich das Roß

Mit starkem Ungestüm,

ebend.


Anm. Im Nieders. Unstür. S. das vorige. Dieses Wort wird in allen drey Geschlechtern gefunden; in einigen Gegenden ist es im weiblichen üblich, die Ungestüm oder Ungestümme, in andern im ungewissen, das Ungestüm. Im Hochdeutschen ist das männliche das gangbarste.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 864.
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