Unterkommen

[913] Únterkommen, verb. irreg. neutr. (S. Kommen,) welches das Hülfswort seyn erfordert; ich komme unter, bin untergekommen, unter zu kommen. Eigentlich, unter ein Obdach kommen, am häufigsten in der vertraulichen Sprechart. Ein Reisender kann nicht unterkommen, wenn er keine Herberge finden kann. In weiterer Bedeutung auch seine Versorgung finden, in einen Dienst kommen. Ein Bedienter kann nicht unterkommen, wenn er keinen Dienst finden kann. Das Activum von beyden ist unterbringen. Daher das Unterkommen.

Anm. Das Zeitwort unterkómmen, mit dem Tone auf dem Verbo, welches Ein Mahl in der Deutschen Bibel für unterbrechen vorkommt, ist im Hochdeutschen völlig veraltet. Lysias unterkam das, nämlich, was die Juden wider Paullum angebracht hatten, Apost. 24, 7.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 913.
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