Unzeitig

[952] Unzeitig, -er, -ste, adj. et adv. 1. Was zur Unzeit ist und geschiehet, von dem vorigen Worte. Eine unzeitige Großmuth, welche zur Unzeit geübt oder angebracht wird. 2. Als der Gegensatz von zeitig, reif, ist unzeitig, noch nicht durch die Zeit zur gehörigen Reife gebracht; unreif. Unzeitige Trauben, Hiob 15, 33. Wie eine unzeitige Geburt eines Weibes, sehen sie die Sonne nicht, Ps. 58, 9. Das Obst ist noch unzeitig. Daher die Unzeitigkeit, besonders in der zweyten Bedeutung, die Unreife, S. Unzüchtig Anm.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 952.
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