Wißmuth, der

[1583] Der Wißmuth, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der Nahme eines sehr spröden Halbmetalles von einer weißgelblichen, in das Röthliche spielenden Farbe, welches auf seinem Bruche ein würfliches aus kleinen Blättchen bestehendes Gewebe zeiget. Das Wort scheinet zusammen gesetzt zu seyn; allein beyde Hälften sind mir gleich dunkel, daher es ein fremdes, aus einer andern Sprache, vielleicht aus der Slavonischen, entlehntes Wort zu seyn scheinet. Es wird auch Bißmuth, Dän. Bismut, geschrieben und gesprochen. In Chyträi Nomencl. Saxon. kommt auch das Wort Mithan davon vor, welches daselbst durch plumbum cinereum, Wesemot, und Conterfey erkläret wird. Conterfey bedeutete ehedem ein jedes nachgemachtes Metall, passet also auf Wißmuth nicht. Die Engländer nennen den Wißmuth Tinglass, die Franzosen aber, Etain de Glace.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1583.
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