Die Astrologie

[92] Die Astrologie, a. d. Griech. die Wissenschaft, aus den Stellungen der Gestirne zukünftige Dinge vorher zu sagen, welche sich von den Chaldäern über die Nationen der folgenden Zeiten verbreitet hat; die Sterndeuter heißen daher auch bei den ältern Schriftstellern Chaldäi, in der Folge gaben sie sich den Namen Mathematici. Der Wahn von dem Einflusse der Gestirne auf die menschlichen Schicksale ist so alt als die Welt und so menschlich, daß die Astrologen zu allen Zeiten wichtige Rollen gespielt haben. Noch in dem vorigen Jahrhundert hingen selbst große Astronomen an der Sterndeuterei. Keppler selbst stellte Nativitäten, wenn es verlangt wurde; er soll sich Wallenstein, der ihn 1629 nach Sagan berief, durch Vorhersagung seines Glücks zum Gönner gemacht haben. Morin (Astrologia Gallica. Hag. Com. 1661) suchte diese Kunst aus physischen und mathematischen Gründen zu erweisen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 92-93.
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