Die Grenville's-Bill

[130] Die Grenvilleʼs-Bill, eine durch den Englischen Staatssecretair Grenville in Vorschlag gebrachte Bill für die Sicherheit der Person des Königs, vermöge welcher man alle mögliche Versuche wider das Leben, die Wurde und das persönliche Verhältniß des Königs, und unter diesen selbst bloße Worte, mit den schärfsten Strafen (vom Tode bis zur Deportation) belegte, und die Dauer derselben auf das [130] Leben des Königs festsetzte. Sie erregte, nebst der zu gleicher Zeit in Vorschlag gebrachten, eben so harten, die gerühmte Brittische Freiheit einschränkende Pitts-Bill gegen die aufrührerischen Versammlungen, vermöge welcher alle politische Versammlungen unter die Aufsicht obrigkeitlicher Personen gestellt, und ihr eine Dauer von drei Jahren bestimmt wurde, heftige Debatten in beiden Häusern und Petitionen aus verschiedenen Theilen des Königreichs dafür und dawider. Beide Bills gingen mit einer großen Stimmenmehrheit durch, und erhielten den 18. Dec. 1795 die Genehmigung des Königs; ein Beweis, bis auf welchen Grad der Höhe das königliche Ansehn in England gestiegen sei.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 130-131.
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