Die Luftpumpe

[432] Die Luftpumpe, ein physisches Instrument, womit man aus einem eingeschloßnen Raume so viel Luft herausschaffen kann, daß das übrige davon kaum mehr merklich ist; denn alle Luft auszupumpen ist unmöglich. Die Beschreibung des Mechanismus einer Luftpumpe dürfte für denjenigen, welcher dieselbe nicht mit dem Instrument selbst vergleichen kann, schwerlich verständlich sein. Der Churbrandenburgische Rath und Bürgermeister zu Magdeburg Otto von Guerike war der erste Erfinder der Luftpumpe (um das Jahr 1650). Zwar war es schon durch Galileis Versuche, und noch mehr durch die Erfindung des Barometers erwiesen, daß sich luftleere Räume (in dem anfangs angezeigten Sinne) hervorbringen ließen; allein man bediente sich hierzu auf eine äußerst unbequeme Art gewisser Röhren, die man die toricellischen nannte. Der Engländer Robert Boyle lernte Guerikens Luftpumpe kennen, und brachte Verbesserungen derselben an; auch verbesserte Guerike seine erste Erfindung nachher selbst. Seit der Zeit sind bis jetzt wiederhohlte [432] Verbesserungen und Veränderungen mit der Luftpumpe vorgenommen worden; vorzügliches Glück haben die Luftpumpen des Abts Nollet und des Mechanikers Johann Cuthberson in Amsterdam gemacht. – Vergl. den Art. Berlin S. 149.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 432-433.
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