Die Stola

[418] Die Stola war bei den Römern ein Oberkleid, das bloß die ehrbaren Frauen trugen. Es hatte weite Aermel, und ein Gebräm von Purpur, Gold u. dgl., ging bis auf die Füße, und hatte unten herum noch einen besondern Streif (Instita), wodurch sich die vornehmern Damen von den geringern unterschieden; auch pflegte man gewöhnlich noch einen Mantel darüber zu tragen. Es gehörte übrigens diese Tracht bloß für die Frauen, und eine Mannsperson, die dergleichen trug, zog sich den öffentlichen Spott zu. – Heut zu Tage bedeutet die Stola bei der Geistlichkeit der Römischkatholischen Kirche eine lange breite Binde, welche um den Hals über die Schultern und kreuzweise über den Leib bis auf die Knie geht, und bei Verrichtung eines Kirchenamts, besonders bei der Messe, über das so genannte Chorhemde angelegt wird. Oefters pflegt man auch das Pfarr- und Kirchenamt selbst damit zu bezeichnen, und eben daher schreiben sich auch die so genannten

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 418-419.
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