Die Stukkatur

[442] Die Stukkatur (von dem Ital. Stucco, Mörtel) ist eine figürliche Verzierung von erhabener Arbeit, die eben sowohl außerhalb an einem Gebäude, als auch in Innern seiner Zimmer angebracht wird. Man bereitet sie aus durchsiebten weißen Marmor und Kalk, oder aus zerstoßenem Gyps, Kalk und Sand, welche Masse mit Wasser angefeuchtet, geformt, oder poussirt und aufgetragen wird. Diese Arbeit ist im Grunde nichts anders als eine Bildhauerarbeit, wo alles poussirt wird. Margarithone (geb. zu Arezzo 1240, gest. 1317), ein Mahler, Bildhauer und Baumeister, soll der Erfinder hiervon sein. Im J. 1693 ist sie erstlich in Deutschland, und zwar zu Augsburg, durch den Bildhauer Matthias Lotter bekannt gemacht worden.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 442.
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