Die Wasseruhr

[385] Die Wasseruhr war bei den Alten eine Maschine, wo sie die Tagesstunden durch das Wasser einzutheilen wußten. Es ist nehmlich eine hohle wohl verlöthete Walze oder Büchse, inwendig mit Fächern versehen, die am Umkreise ein kleines Loch haben. Durch ihr eignes Gewicht sinkt sie allmählich an zwei Schnüren (zwei dünnen, gleich dicken Saiten), die um die eiserne Achse der Büchse gewickelt sind, herunter. Diese Achse nun zeigt an beiden Enden die Stunden, und an ihr wird die ganze Wassertrommel in die Höhe gewickelt, wenn man diese Uhr ausziehet, um den Raum, den sie in 12 Stunden durchlaufen ist, in 12 gleiche Theile zu theilen. Die obgedachten, inwendig angebrachten Fächer, deren 5 oder 7 (jedes 2 Zoll lang) sind, sind schräge an den Umkreis angelöthet,[385] so daß ein Wassertropfen nach dem andern in das zunächst darunter befindliche Fach fällt, wodurch denn die Trommel immer schwerer wird, und an der Achse sich hernieder windet.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 385-386.
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