Beaumarchais

[100] * Beaumarchais (spr. Bomarschä), der überhaupt die Kunst besaß, mit den Häuptern der verschiedenen Factionen auf gutem Fuß zu stehen, ohne es mit den Gegnern zu verderben, wurde, nachdem er unter sehr vielen Beschuldigungen in die Abtei gesetzt worden, durch Manuel zwei Tage vor dem schrecklichen 2. September befreit. Zwar erhob Lecointre de Versailles eine neue Klage, und brachte auch wieder ein Verhaftsdecret gegen ihn aus; allein er war schon nach England entflohen. Bei seiner Ankunft in London hatte er das Unglück, wegen einer Schuld arretirt zu werden; jedoch ward er bald wieder frei. Nach mancherlei Schicksalen endlich kam er als ein auf die Emigrirten-Liste gesetzter Flüchtling nach Hamburg, wo er ein Jahr lang ganz in der Stille lebte, bis er endlich 1797 durch Verwendung des Rouget de Lisle aus jener Liste ausgestrichen wurde. Nach Paris zurückgekehrt, genoß er jedoch [100] das Glück nicht lange; denn in der Nacht vom 17. zum 18. Mai 1799 starb er, vom Schlage gerührt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 100-101.
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