Die Bukowina

[163] Die Bukowina (auch Bukreine, Bukovetia genannt), eine Landschaft, gegen Westen an Siebenbürgen, Galizien und Lodomirien, gegen Norden an den Dniester, gegen Osten und Süden an die Moldau grenzend; hat auf 178 Quadratmeilen 120,000 Einwohner und an Haupterzeugnissen dauerhafte Pferde, Rindvieh, Schafe, nicht minder Honig und Wachs; auch Salz und Metalle gehören unter ihre vorzüglichsten Producte. Die Benennung soll von dem Eichenwalde (Bukowina) herrühren, den die Gefangenen bei der polnischen Armee, welche von dem moldauischen Fürsten, Stephan dem Großen, 1496 geschlagen worden, und die das Schlachtfeld umpflügen und mit Eicheln bepflanzen mußten, angelegt hatten. Bis 1777 gehörte die Bukowina zur Moldau, wo die Pforte sie an Oestreich überließ, nachdem der damalige Fürst, Gregorius Ghika, der damit nicht zufrieden war, hingerichtet worden. Seit 1786 hat sie aufgehört, eine besondere Provinz zu sein, und macht jetzt einen Kreis vom Königreich Ost-Galizien aus. Czernowitz ist die Hauptstadt; daher auch die Bukowina der Czernowitzer Kreis genannt wird. Die Einwohner find der griechischen Religion zugethan.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 163.
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