Die Dampfmaschine

[258] Die Dampfmaschine, Feuermaschine ist eine solche, welche vermittelst der Dämpfe des kochenden Wassers in Bewegung gesetzt wird. Die bewegende Kraft ist eigentlich der Druck der Luft gegen den luftleeren Raum, welcher durch plötzliche Abkühlung der Dämpfe entsteht. Maschinen dieser Art werden gewöhnlich zu hydraulischen Absichten, oder zu Erhebung großer Massen von Wasser an solchen Orten gebraucht, wo die darzu nöthige Feuerung leichter und wohlfeiler zu haben ist, als die Veranstaltungen, welche andere bewegende Kräfte, als kostspielige Herbeileitung des nöthigen Wassers von entfernten Punkten, Unterhaltung von Pferden und andern Thieren, erfordern. Der Marquis von Worcester soll der eigentliche Erfinder dieser Maschine sein: James Watt zu Glasgow in Schottland hat solche im Jahre 1764 sehr verbessert, so daß mit Aufwand eines Centners guter Steinkohlen 20 bis 24,000 Cubikfuß Wasser 24 Fuß hoch gehoben werden können. In Verbindung mit Boulton zu Birmingham hat er seit 1774 die vollkommensten Maschinen dieser Art in England zu Stande gebracht, deren man sich nicht allein beim Bergbau, sondern auch bei den Spinnmaschinen, in den großen Brauhäusern zu London und in andern Fabriken, wo große Bewegungskräfte gebraucht werden, mit außerordentlichem Nutzen bedient.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 258.
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