Candelaber

[374] Candelāber hießen bei den alten Römern größere und kleinere Gestelle, zur Aufnahme von Lampen, Fackeln und Räucherpfannen bestimmt, wie sie schon vorher in Griechenland üblich waren, wo man sie ursprünglich aus Rohrstäben verfertigte, denen eine Scheibe zum Fuß diente und die eine Art Teller trugen. Später wurden sie zum Theil nach diesem Vorbilde, allein auch in den mannichfachsten und künstlichsten Formen, z.B. als von Epheu, Weinlaub und andern Pflanzen umrankte Stämme und Säulen, in Gestalt von Akanthusstanden u.s.w. aus edlen und unedlen Metallen, aus Marmor und andern Steinarten dargestellt und es gab deren von sieben und acht F. Höhe, die aber vorzüglich zur Beleuchtung der Tempel, der öffentlichen Bäder und großer Räume in Palästen dienten, wozu man sie noch jetzt, sowie zur Erleuchtung der Kirchen und zur Erhöhung des Leichenprunkes bei vornehmen Verstorbenen anwendet. Auch zu öffentlichen Denkmälern hat man in neuerer Zeit die Form der Candelaber benutzt, und namentlich auf einer Anhöhe zwischen den Dörfern Katterfeld und Altenberge bei Gotha im J. 1811 einen 30 F. hohen Candelaber von Sandstein zu Ehren des h. Bonifazius (s.d.) aufgestellt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 374.
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