Cistercienser

[434] Cistercienser. Dieser katholische Mönchsorden wurde von dem Benedictinerabt Robert im J. 1098 gestiftet und hat seinen Namen von seinem Stammkloster Citeaux bei Dijon in Frankreich, heißt aber auch Bernhardinerorden vom h. Bernhard (s.d.), der sich große Verdienste um dessen Ausbreitung erwarb. Der Orden entstand aus den in strenger Beobachtung der Regeln erschlafften Benedictinern, durch den Wunsch Abt Robert's und einiger Gleichgesinnter, ein ihrer Meinung nach Gott gefälligeres Leben zu führen, indem sie sich zu strengen Kasteiungen und zur Arbeitsamkeit verpflichteten. Als aber der weitverbreitete Orden allmälig reich geworden war, gab er sich ebenfalls der Verweichlichung hin und nun sonderten sich von ihm Congregationen ab, welche, wie die Barfüßer oder Feuillans und die Trappisten, sich im Selbstquälen überboten. Dessenungeachtet gerieth aber der mächtige Orden, zu dem auch viele Nonnenklöster gehörten, in Verfall, und die Reformation war nicht die alleinige Ursache seiner Beschränkung. Die franz. Revolution aber ließ nur in Spanien, Polen, Östreich und in der sächs. Oberlausitz einige Klöster derselben übrig. Die Ordenstracht ist weiß mit schwarzem Scapulier.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 434.
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