Culmination

[487] Culmination und culminiren nennt die Sternkunde nach dem Lateinischen das Durchgehen der Gestirne durch die Mittagslinie (s.d.) eines Ortes, weil sie beim Durchgange den höchsten Punkt über dem Horizonte desselben, der daher ihr Culminationspunkt heißt, erreichen. Die Sonne culminirt stets zur wahren Mittagszeit, und wie bei ihr liegt auch bei den übrigen Himmelskörpern die Zeit ihrer Culmination immer in der Mitte zwischen ihrem Auf- und Untergange. Im bildlichen Sinne sagt man auch von Menschen, von Vereinen, Staaten u.s.w., wenn sie in der höchsten Blüte ihrer Wirksamkeit, ihrer Macht und ihres Ruhmes stehen, sie hätten ihren Culminationspunkt erreicht, auf dem sie sich aber, nach dem gewöhnlichen Loose irdischer Dinge, selten lange zu erhalten vermögen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 487.
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